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Halbjahresbilanz & Stiftungen mit stärkstem Neugeschäft – Versicherungen schwächeln

Eintrag vom 15.09.2021

Im zweiten Quartal haben Spezialfonds von privaten Organisationen ohne Erwerbszweck mit in Summe 7,5 Milliarden Euro den höchsten Nettomittelzufluss von allen Investorengruppen verzeichnet. Altersvorsorgeeinrichtungen liegen auf dem zweiten Platz mit 6,2 Milliarden Nettomittelzuflüssen, gefolgt von Versicherungen mit 3 Milliarden Euro, die im Mai mit knapp 600 Millionen Euro sogar die höchsten Nettomittelabflüsse in der Einzelmonatsbetrachtung verdauen mussten. Spezialfonds von Sozialversicherungen und öffentlichen/kirchlichen Zusatzversorgungseinrichtungen liegen beim Nettomittelaufkommen im zweiten Quartal mit in Summe 1,6 Milliarden Euro auf dem vierten Platz knapp vor Kreditinstituten. Insgesamt kam es in Summe bei keiner Anteilseignergruppe zu Nettomittelabflüssen im zweiten Quartal. Das war im ersten Quartal anders, wo Versicherungen 1,7 Milliarden Euro netto aus Spezialfonds abzogen.

Die Halbjahresbilanz des Spezialfondsgeschäfts von Versicherungen als größte Investoren-gruppe fällt entsprechend mager aus. Mit kumulierten 1,3 Milliarden Euro Nettomittelaufkommen in 2021 liegen sie in der Rangliste auf dem vorletzten Platz. Ganz vorn beim in 2021 aufgelaufenen Nettomittelaufkommen liegen Altersvorsorgeeinrichtungen mit 16,3 Milliarden Euro. Sie setzen damit ihren langfristigen Trend der letzten Jahre als am stärksten wachsende Investorengruppe im Spezialfondsgeschäft fort. Sehr bemerkenswert ist, dass private Organisationen ohne Erwerbscharakter mit 13,2 Milliarden Euro Nettomittelaufkommen per Juni 2021 auf Platz zwei der Rangliste stehen und somit ihre Bedeutung im Spezialfondsgeschäft festigen und Marktanteile ausbauen. Kreditinstitute haben 6,5 Milliarden Euro ihres Depot-A-Geschäftes im laufenden Jahr in Spezialfonds dotiert, was Rang drei bedeutet. Corporates folgen recht dicht mit 5,2 Milliarden Euro.

Das schwache Ergebnis beim Nettomittelaufkommen von Versicherungen im laufenden Jahr liegt nicht an der fehlenden Zuführung von frischem Geld in ihre Spezialfonds. Immerhin weisen sie 31,5 Milliarden Euro Mittelzuflüsse von Januar bis Juni 2021 auf, was Platz zwei hinter privaten Organisationen ohne Erwerbscharakter bedeutet, die sage und schreibe 38,3 Milliarden Euro frisches Geld in Spezialfonds gepumpt haben. Die Tatsache, dass bei Versicherungen von 31,5 Milliarden Euro frischen Mitteln bisher lediglich 1,3 Milliarden Euro netto in ihren Spezialfonds gelandet sind, erscheint verwunderlich bis irritierend. "Diese extrem hohe Anteilscheindynamik zeugt von sehr hohem Liquiditätsbedürfnis von Versicherungen. Es ist stark davon auszugehen, dass diese Liquidität zum einen Anlagen außerhalb des deutschen Spezialfonds zugute kommt, Stichwort Luxemburg oder Ähnliches, und zum anderen für betriebliche oder sogar schon bilanzielle Zwecke benötigt wird. Auf jeden Fall ist diese Entwicklung sehr bemerkenswert und kann als gewisse Aufruhr im Versicherungssektor interpretiert werden." lautet das Fazit von Clemens Schuerhoff, Vorstand der Kommalpha AG.

Das Beratungsunternehmen Kommalpha hat mit der Publikation "Spezialfondsmarkt Quarterly" ein Format entwickelt, welches die Netto-und Bruttocashflows sowie ausge-wählte Strukturmerkmale des deutschen Spezialfondsmarktes pro Quartal tiefgehend analysiert. Dies erfolgt auf Basis von Daten der Deutschen Bundesbank. Die frisch veröffentlichte Ausgabe 4 basiert auf dem Datenstichtag 30. Juni 2021 und beleuchtet neben den skizzierten Sachverhalten zusätzlich die langfristige Entwicklung des monatlichen Nettomittelaufkommens und Spezialfondsvolumens nach Investorensegmenten seit 2010.

Alle Ausgaben sind kostenfrei auf www.kommalpha.com erhältlich und werden von BNP Paribas Securities Services, Deka Investment, DZ Bank und Société Générale Securities Services unterstützt und begleitet.

 
 
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