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Müdes drittes Quartal für den deutschen Spezialfonds - Versicherungen schwächeln weiterhin
Eintrag vom 07.12.2021
Das dritte Quartal 2021 war hinsichtlich der Cashflows im deutschen Spezialfondsgeschäft auf relativ niedrigem Niveau durchwachsen. Das Nettomittelaufkommen sank von knapp 8 Milliarden Euro im Juli über 4,4 Milliarden Euro im August auf 2,7 Milliarden Euro im September. Das führt zu einer Summe von 14,9 Milliarden Euro im dritten Quartal, was deutlich niedriger ist als das Nettomittelaufkommen im zweiten Quartal (21,4 Milliarden Euro). Die Mittelzuflüsse an frischem Geld nahmen in den drei Monaten des dritten Quartals ebenfalls ab und summierten sich auf 38,5 Milliarden Euro. Das ist nur fast die Hälfte des Wertes des Vorquartals. Die Zuführung von frischer Liquidität in Spezialfonds hat somit im dritten Quartal deutlich abgenommen. "Wir wollen dies aber nicht als Einbruch bezeichnen. Immerhin ist die Quote, was netto in Spezialfonds landet, im Vergleich zum zweiten Quartal von 28 Prozent auf 39 Prozent gestiegen." resümiert Clemens Schuerhoff, Vorstand der Kommalpha AG.
Auf Ebene der Investorensegmente wurde das Nettomittelaufkommen des dritten Quartals von Altersvorsorgeeinrichtungen dominiert, die in Summe 4,1 Milliarden Euro netto in Spezialfonds dotierten. Spezialfonds von nicht finanziellen Kapitalgesellschaften bzw. Corporates sammelten im dritten Quartal 2021 insgesamt 3,4 Milliarden Euro ein, was Rang zwei bedeutet. Kreditinstitute schließen sich mit 2,4 Milliarden Euro an. Die Nettomittelaufkommen von Versicherungen in Spezialfonds bleiben weiterhin wechselhaft und sie kommen auf 1,9 Milliarden Euro Nettomittelaufkommen. Das reicht nur für Rang vier im Quartalsranking und ist ein schwaches Ergebnis.
Im Vergleich zum Vorjahr ist das Nettomittelaufkommen in für Versicherungen admi-nistrierte Spezialfonds eingebrochen. Die Netto-Cashflows im laufenden Jahr betragen magere 3,1 Milliarden Euro per Ende September, was sage und schreibe 11,6 Milliarden Euro unter dem entsprechenden Vergleichswert in 2020 liegt. Diese Tatsache wird umso bemerkenswerter vor dem Hintergrund der Dotierung frischer Mittel in Spezialfonds. Hier liegen Versicherungen mit 42,3 Milliarden Euro zwar deutlich unter dem Niveau per Ende drittem Quartal 2020, aber die Dynamik im Anteilscheingeschäft und die Tatsache, dass im laufenden Jahr nur rund 7 Prozent der frischen Liquidität netto in Spezialfonds von Versicherungen gelandet sind, ist sehr außergewöhnlich. "Im Umkehrschluss bedeutet dies eine enorme Liquiditätspräferenz bzw. einen Abzug von Mitteln aus deutschen Spezialfonds, was wir schon seit geraumer Zeit beobachten. Der Erklärungsansatz hängt mit Verwendung dieser Mittel für Allokationen außerhalb des Spezialfondsmantels sowie für bilanzielle und geschäftliche Zwecke zusammen." beurteilt Schuerhoff diese Entwicklung.
Trotz des schwachen dritten Quartals bleibt 2021 hinsichtlich des Nettomittelaufkommens ein insgesamt gutes Jahr. Dieses liegt mit 60,2 Milliarden Euro per Ende September 2021 über dem entsprechenden Niveau von 2020. Die Mittelzuflüsse im Sinne von frischem Geld per Ende September betragen 172,2 Milliarden Euro und liegen rund 41 Milliarden Euro unter dem Vergleichswert aus dem Jahre 2020. Es ist bisher im laufenden Jahr weitaus weniger frische Liquidität in Spezialfonds dotiert worden als zum Vergleichszeitpunkt 2020. "Vielleicht ist die Zeit der üppigen Liquidität im Spezialfondsmarkt vorbei, wir werden dies genau beobachten." so Schuerhoff.
Das Beratungsunternehmen Kommalpha hat mit der Publikation "Spezialfondsmarkt Quarterly" ein Format entwickelt, welches die Netto-und Bruttocashflows sowie ausge-wählte Strukturmerkmale des deutschen Spezialfondsmarktes pro Quartal tiefgehend analysiert. Dies erfolgt auf Basis von Daten der Deutschen Bundesbank. Die frisch veröffentlichte Ausgabe 5 basiert auf dem Datenstichtag 30. September 2021 und beleuchtet neben den skizzierten Sachverhalten zusätzlich die Veränderung der Zusammensetzung des Spezialfondsvolumens auf Ebene der Investorengruppen im Vergleich in den letzten 10 Jahren.
Alle Ausgaben sind kostenfrei auf www.kommalpha.com erhältlich und werden von BNP Paribas Securities Services, DZ Bank und Société Générale Securities Services unterstützt und begleitet.


